Kulturelle Unterschiede bei Gestik und Mimik weltweit

Andere Länder – andere Sitten

Menschen kommunizieren bewusst über die gesprochene Sprache miteinander. Auch mit unserer Körpersprache teilen wir uns mit. Oft geschieht dies unbewusst. Verständigung erfolgt mit Gesten oder Mimik. Innerhalb menschlicher Gemeinschaften haben sich nonverbale Ausdrucksweisen etabliert, die in dem jeweiligen Umfeld verstanden werden. Doch wie ist es, wenn wir uns in fremden Ländern bewegen? Ist eine nonverbale Kommunikation dann noch möglich, ohne dass es zu Missverständnissen kommt?

Der universelle Augengruß öffnet Herzen

Verhaltensforscher fanden in weltweiten Beobachtungen heraus, dass der sogenannte Augengruß auf der ganzen Welt auf genau die gleiche Art funktioniert. Begegnen sich Menschen, so grüßen sie sich zunächst mit einem spontanen kurzen Hochziehen der Augenbrauen, bevor sie überhaupt zu sprechen beginnen und sich mit einer konventionellen Grußformel anreden. Da der Augengruß auf der ganzen Welt unabhängig von der kulturellen Prägung, den Lebensumständen und der Sprache genau gleich abläuft, scheint festzustehen, dass es sich hierbei um eine inhärente Verhaltensweise handelt. Sinn und Zweck ist, der anderen Person mitzuteilen, dass man seine Anwesenheit zur Kenntnis genommen hat und ihm wohlgesonnen gegenübersteht.

Mimik sorgt für Mitgefühl: Diese Sprache versteht jeder

Gefühle der Angst, Wut und Freude zeigen wir ebenfalls über den Gesichtsausdruck, ohne dies explizit erlernt zu haben. Diese mimischen Expressionen werden von Menschen weltweit verstanden. So ist möglich, sich in die Gefühlslage der Menschen hineinzuversetzen, deren Sprache man nicht spricht, um beispielsweise Empathie zu bekunden.

Bulgarien stellt die Sprache auf den Kopf

Von solchen genuinen Verhaltensmustern sind Formen der Verständigung zu unterscheiden, die Menschen in dem sozialen Umfeld, in dem sie aufwachsen, erlernen. Diese Art der Verständigung variiert von Nation zu Nation. So bedeutet etwa ein Kopfnicken nicht überall auf der Welt Zustimmung. In Bulgarien, beispielsweise, bewegen die Menschen den Kopf von oben nach unten, um ein „Nein“ auszudrücken, ein „Ja“ dagegen wird über ein Kopfschütteln zum Ausdruck gebracht. Im asiatischen Kulturkreis ist ein schnelles kurzes Schütteln des Kopfes ebenfalls als Ausdruck der Zustimmung zu werten.

Thumps up, Daumen hoch – hier besser nicht

Zu Irritationen oder Missverständnissen kann es bei multi-lateralen Begegnungen beim Gebrauch national üblicher Gesten, die im Herkunftsland des Gastes oftmals eine völlige andere Bedeutung haben, kommen. Ein nach oben gestreckter Daumen steht nicht überall als Symbol für Begeisterung, Lob oder Anerkennung. In Australien oder Nigeria sollte man diese Geste vermeiden, denn dort fasst man den nach oben gereckten Daumen als Ausdruck der Geringschätzung auf. Ein Kreis, der aus Daumen und Zeigefinger gebildet wird, drückt in einigen Ländern aus, es sei alles in Ordnung oder sogar sehr gut. Jedoch wird die Geste in Staaten wie Frankreich, Belgien oder Tunesien als Zeichen der Abwertung wahrgenommen. Über die Bedeutung der Gesten sollten wir uns beim Reisen also bewusst sein, um ungewollte Provokationen zu vermeiden. Sollte es doch einmal zu Missverständnissen oder unbeabsichtigten Kränkungen gekommen sein, hilft vielleicht noch die verbale Aufklärung.

Hier reicht man sich besser nicht die Hand

Auch beim Grüßen gibt es deutliche kulturelle Unterschiede, die bei Fremden zu Verunsicherung führen können, soweit diese mit den Gebräuchen nicht vertraut sind. Das Händeschütteln, beispielsweise, ist in vielen Teilen der westlichen Welt üblich. Man hält bei der Begrüßung einen gewissen räumlichen Abstand, sieht sich in die Augen und gibt sich die Hand. In asiatischen Ländern dagegen ist das Reichen der Hand zum Gruß unüblich. Stattdessen legt man in hinduistisch geprägten Regionen die Handflächen aneinander, hält die Hände in Brusthöhe und deutet mit einem Senken des Kopfes eine Verbeugung an, um seinen Respekt zu erweisen. In einigen asiatischen Staaten ist eine ausgeprägte Verbeugung zum Gruß üblich. In südamerikanischen Ländern ist es meist Sitte, sich zur Begrüßung zu umarmen und sich gegenseitig ein paar Küsschen auf die Wangen zu geben. Umarmungen und angedeutete Küsse sind auch im arabischen Kulturkreis verbreitet, jedoch nur unter Männern. Frauen bleiben bei der Begrüßung unbeachtet.

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Auf solche kulturellen Unterschiede sollten wir uns einstellen, wenn wir im Ausland privat oder beruflich unterwegs sind. Über örtlichen Gepflogenheiten sollte man sich vorab informieren, um nicht den Menschen dann nicht vor den Kopf zu stoßen und zu zeigen, dass wir ihre Sitten respektieren. Viele Reiseführer weisen über diese Sitten und Gebräuche hin.

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