Übersetzungen sind eine Kunst – und wenn sie schiefgehen, kann es teuer, peinlich oder sogar gefährlich werden. Ob Werbekampagnen, politische Statements oder Produktnamen: Ein falsch übersetztes Wort kann Missverständnisse hervorrufen oder ganze Unternehmen blamieren. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der größten Übersetzungsfehler der Geschichte und zeigen, welche Lehren man daraus ziehen kann.
1. Pepsi bringt die Toten zurück ins Leben
In den 1960er-Jahren startete Pepsi eine große Werbekampagne mit dem Slogan: „Come Alive! You’re in the Pepsi Generation.“ In den USA ein frischer, belebender Werbespruch – doch in China sorgte die Übersetzung für Aufsehen. Der Slogan wurde mit „Pepsi bringt deine Vorfahren aus dem Grab zurück“ übersetzt. In einer Kultur, die großen Wert auf Ahnenverehrung legt, war das ein schwerwiegender Fauxpas. Die Kampagne musste schnell angepasst werden.
Lektion: Eine direkte Übersetzung reicht oft nicht aus – es braucht kulturelle Anpassung und Lokalisierung.
2. Der JFK-Reiseführer nach Berlin
John F. Kennedy wollte 1963 in Berlin seine Solidarität mit der Stadt ausdrücken und sagte den berühmten Satz: „Ich bin ein Berliner.“ Was als mächtige Botschaft gedacht war, sorgte für Schmunzeln. Denn Berliner bezeichnet in Deutschland nicht nur einen Einwohner Berlins, sondern auch ein mit Marmelade gefülltes Gebäck. Zwar verstanden die meisten Deutschen die eigentliche Botschaft, doch in der internationalen Berichterstattung wurde oft der Witz über die vermeintliche Selbstbezeichnung als Gebäckstück aufgegriffen.
Lektion: Sprache ist komplex, und auch kleine Nuancen können den Sinn verändern. Besonders in politischen Reden sollte eine sprachliche Feinabstimmung erfolgen.
3. Die missglückte Werbekampagne von Electrolux
Das schwedische Unternehmen Electrolux startete in den USA eine Werbekampagne mit dem Slogan: „Nothing sucks like an Electrolux.“ Wörtlich bedeutet das: „Nichts saugt so wie ein Electrolux“ – perfekt für einen Staubsauger. Doch im Englischen kann “ that sucks“ auch „das nervt“ bedeuten. Die doppeldeutige Botschaft ließ das Produkt plötzlich als minderwertig erscheinen, anstatt seine Leistungsfähigkeit zu betonen.
Lektion: Wortspiele können in anderen Sprachen oft anders interpretiert werden – ein Muttersprachler sollte immer das letzte Wort haben.
4. Der Dolmetscher-Fehler, der den Kalten Krieg fast eskalieren ließ
1956 hielt der sowjetische Premierminister Nikita Chruschtschow eine Rede, in der er sagte: „Мы вас похороним!“ Wörtlich übersetzt heißt das: „Wir werden euch begraben!“ – eine Aussage, die in den USA als offene Drohung verstanden wurde und die Spannungen im Kalten Krieg massiv verstärkte. Tatsächlich meinte Chruschtschow damit aber, dass der Kommunismus den Kapitalismus überleben würde, nicht dass die Sowjetunion aktiv den Westen zerstören wollte.
Lektion: In diplomatischen und politischen Übersetzungen müssen nicht nur Wörter, sondern auch Intentionen und Kontexte richtig erfasst werden.
5. Das „Schwanger“-Desaster von Parker Pen
Der Stiftehersteller Parker Pen wollte seinen Kugelschreiber in spanischsprachigen Ländern bewerben und mit dem Slogan werben: „It won’t leak in your pocket and embarrass you.“ (Er läuft nicht aus und bringt dich nicht in Verlegenheit.) Leider wurde „embarrass“ mit „embarazar“ übersetzt, was auf Spanisch „schwängern“ bedeutet. Das Ergebnis: „Er läuft nicht aus und macht dich nicht schwanger.“
Lektion: Automatische oder wörtliche Übersetzungen sind oft fehlerhaft. Professionelle Übersetzer sind unverzichtbar.
6. Der teuerste Übersetzungsfehler der Finanzgeschichte
Ein klassisches Beispiel für die Auswirkungen schlechter Übersetzungen auf die Wirtschaft war die Mizuho Bank in Japan. 2005 gab es einen katastrophalen Fehler bei einer Börsentransaktion, weil eine falsche Übersetzung eines Finanzdokuments vorlag. Ein Händler verkaufte 610.000 Aktien für jeweils 1 Yen, anstatt eine Aktie für 610.000 Yen. Der Schaden: 225 Millionen Dollar.
Lektion: In hochsensiblen Bereichen wie Finanzen oder Recht sind präzise und fachkundige Übersetzungen essenziell.
7. Coca-Cola wird zur Wachs-Kaulquappe
Als Coca-Cola nach China expandierte, hatte das Unternehmen zunächst Probleme mit der Markenübersetzung. Eine frühe Version des Namens wurde als „Ke-Kou-Ke-La“ transliteriert, was in manchen Dialekten „Beiß die Wachs-Kaulquappe“ bedeutet. Erst nach umfangreichen Recherchen wurde die richtige Übersetzung gefunden: „Ke-Kou-Ke-Le“, was in etwa „glücklicher Geschmack“ bedeutet.
Lektion: Marken sollten ihre Namen in jeder Sprache prüfen lassen, um unerwünschte Bedeutungen zu vermeiden.
8. Microsofts peinliche Fehlübersetzung in Windows XP
Als Windows XP in Spanien auf den Markt kam, gab es eine lustige Fehlübersetzung. Der bekannte Befehl „Not enough disk space“ wurde als „No hay espacio suficiente en el disco“ übersetzt. Das klingt korrekt – aber für Spanier hatte es eine doppeldeutige Bedeutung, nämlich „Es gibt nicht genug Platz in der Diskothek“.
Lektion: Selbst große Unternehmen sind nicht vor Übersetzungsfehlern sicher. Gute Qualitätssicherung ist essenziell.
9. Der tragische Übersetzungsfehler in der Medizin
Eine der schlimmsten Fehlübersetzungen geschah 1980 in einem Krankenhaus in Florida. Ein spanischsprachiger Patient kam mit „intoxicado“ ins Krankenhaus. Das Wort bedeutet im Spanischen „vergiftet“, wurde aber fälschlicherweise als „betrunken“ übersetzt. Die Ärzte behandelten den Mann deshalb nicht richtig, und er erlitt dauerhafte Hirnschäden.
Lektion: In der Medizin können Übersetzungsfehler fatale Folgen haben. Qualifizierte Dolmetscher sind hier unverzichtbar.
Fazit: Warum professionelle Übersetzungen unverzichtbar sind
Übersetzungsfehler können erhebliche finanzielle, politische oder gesundheitliche Folgen haben. Automatische Übersetzungen oder unqualifizierte Übersetzer sind oft nicht zuverlässig genug, um komplexe Inhalte korrekt zu übertragen. Unternehmen, Politiker und sogar Mediziner müssen sich bewusst sein, dass Sprache mehr ist als nur Wörter – sie ist voller Nuancen, kultureller Kontexte und doppelter Bedeutungen.
Wer international erfolgreich sein will, sollte daher immer auf ein professionelles Übersetzungsbüro setzen. Denn am Ende kann ein akademischer Übersetzer nicht nur Missverständnisse vermeiden, sondern auch den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Kontaktieren Sie uns direkt.