„Der goldene Handschuh“, ein Tatsachenroman von Heinz Strunk

Kneipe voller gebrochener Existenzen

„Der goldene Handschuh“ ist eine Kneipe in St. Pauli in Hamburg, die seit 1962 rund um die Uhr geöffnet ist. Sie dient als Treffpunkt für Menschen, die niemand vermisst: Drogensüchtige, Alkoholiker, Zuhälter, Obdachlose und trinkende Prostituierte. In diesem Milieu verkehrte auch der Hamburger Serienmörder Fritz Honka und suchte seine Opfer: Gelegenheitsprostituierte. Es ist ein Ort des Verfalls von Existenzen.

Sorgfältig recherchierter Tatsachenroman

Heinz Strunk stellte für diesen Tatsachenroman sorgfältige Recherchen an. Es handelt sich um eine fiktive Erzählung mit großem Realitätsbezug. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Personen sind eben nicht rein zufällig. Leser werden Zeugen, wie Fritz Honka sein erstes Opfer, Gerda Bräuer, kennenlernt. Dann lernt er drei weitere Frauen kennen, die er ermordet und deren Leichen er zerstückelt und in seiner Wohnung aufbewahrt. Fritz Honka ist ein kleinwüchsiger, schielender Nachtwächter, der in einer kleinen Mansardenwohnung in Hamburg-Altona lebt und seine weiblichen Todeskandidaten erfolgreich zu sich in seine Wohnung lockt. Die Verwahrlosung von Fritz Honkas Mordopfern zeigte sich übrigens daran, dass nach deren Verschwinden niemand eine Vermisstenanzeige stellte.

Auch der Adel verkehrte im Handschuh

Neben diesem Haupthandlungsstrang bringt Strunk im gleichen Roman noch eine parallele Erzählung unter. In ihr geht es um Wilhelm Heinrich von Dohren, einen jugendlichen Sohn der reichen, aber dekadenten Familie von Dohren. Auch Wilhelm Heinrich von Dohren ist Stammgast im „goldenen Handschuh“. Ein Rechtsanwalt, Karl von Lützow, trinkt ebenfalls in dieser Kneipe und hält Ausschau nach sexuellen Abenteuern.„Der goldene Handschuh“ ist ein leicht zu lesender Roman, der die Leser jedoch in eine stinkende und verwahrloste Welt der zwischenmenschlichen Gewalt führt.

Hamburg auf der literatischen Landkarte

Es ist ein Roman aus Hamburg und trägt somit dazu bei, Hamburg auf die Landkarte der Literatur zu setzen. Romane spielen nämlich eine große Rolle im Marketing von Städten. Hätte James Joyce nicht Leopold Bloom geschaffen, so wäre Dublin als Stadt bis heute wohl bei Weitem nicht so bekannt. Deshalb möge Heinz Strunks Roman als Inspiration dazu dienen, mehr über die Menschen aus Hamburg zu schreiben. Am Ende könnte gar eine literarische Faszination für Hamburg entstehen. In Köln gibt es das Übersetzungsbüro SATZGEWINN, wenn Sie Schriftstücke  in andere Sprachen zu übersetzen.